Gebet (von Kirchenpräsidentin Dr. Susanne Bei der Wieden)
Gott, voller Sorge kommen wir vor dich. Wir haben Angst um den Frieden in Europa. Da droht (beginnt) ein Krieg vor unserer Tür. Gott, wir verstehen so vieles nicht. Truppen ziehen auf, Waffen werden getestet – auch atomfähige. In der Ukraine wächst die Gewalt, Menschen werden evakuiert, Angriffe werden vorhergesagt (und schon ausgeführt). Was wird werden, Gott? Was wird werden, wenn Recht und Vernunft versagen. Wenn Waffen sprechen, Menschen leiden, vertrieben werden, sterben. Wenn junge Männer und Frauen eingezogen werden. Wenn Wirtschaftssanktionen den Alltag belasten. Unsere Alten wissen noch, wie es war, vor 80 Jahren. Sie kennen noch die Gräuel von Bombennächten, Flucht und Vertreibung, die Trauer an Gräbern. Danach haben wir uns geschworen: Nie wieder! Und nun: Ist das Versprechen vergessen? Gott, gib deine gute Geistkraft. Gib sie den Diplomaten, die ringen. Gib sie den Menschen, die nicht aufhören zu beten. Zeige Wege aus der Verklammerung. Wege, in denen niemand das Gesicht verliert. Gib der Vernunft eine Chance und lass Versöhnung wachsen – in den Herzen, in den Worten, in den Taten. Gib Frieden, Gott, gib Frieden. Amen.
Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott, zu unsern Zeiten. Es ist doch ja kein andrer nicht, der für uns könnte streiten, denn du, unser Gott, alleine.
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