Fürbitte zum Gedenken an den 7. Oktober und den Krieg in Gaza

Am 7. Oktober jährt sich zum ersten Mal der grausame Überfall der Hamas auf Israel mit vielen Toten, Verletzten und bis heute in Gefangenschaft gehaltenen Geiseln. Das Attentat war ein beispielloser Angriff auf Israels Bevölkerung und Sicherheit. Im Norden wie im Süden des Landes sind immer noch Tausende Menschen nicht in ihre Häuser zurückgekehrt. Die israelische Reaktion der Selbstverteidigung und der anhaltende Beschuss aus dem Gazastreifen und dem Libanon führten zu einem furchtbaren Krieg. Auf allen Seiten sind insbesondere zivile Opfer zu beklagen. Das umfassende Leid in den Gebieten des Nahen Ostens vor Augen, bringen wir an diesem 7. Oktober ganz bewusst die jüdische Perspektive in unserer Fürbitte vor Gott. Wir haben im Blick, dass wir als betende Christinnen und Christen alles durch Gewalt und Krieg verursachte Leid Gott klagen dürfen. Das Bemühen um den Frieden wollen wir – wo es möglich ist – unterstützen. Möge Gott unsere Bitte um Frieden erhören.

Fürbitte

Du Gott Israels, wir sind bestürzt angesichts so vieler Krisen auf der Welt. Besonders die vielfältigen Kriege im Nahen Osten und die Not der Menschen lassen uns ratlos zurück.
Heute bringen wir vor Dich die Opfer des Terrorüberfalls vom 7. Oktober des vergangenen Jahres. Wir gedenken in Trauer all der Getöteten, Vergewaltigten, Verwundeten und Verschleppten und ihrer Angehörigen. Noch immer warten Angehörige verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Lieben. An sie denken wir heute besonders.
Gott, viel Zeit ist vergangen seitdem. Wir sehen voll Sorge auch den Krieg und die Zerstörung, die aus dem Überfall erwachsen sind. So viele Menschen sind gestorben, verletzt, heimatlos. Immer noch schlagen Bomben in Israel ein, gibt es kein sicheres Leben für die Menschen dort. Unser Herz schlägt für dein Volk. Zugleich können wir doch auch nicht wegsehen von dem Elend der Menschen in Gaza, den aufflammenden Konflikten im Libanon und der bedrückenden Situation der Palästinenser im Westjordanland. Auch ihre Not bringen wir heute vor dich. In Jesus Christus stehst du an der Seite der Leidenden. Wir bitten dich: Mach der Gewalt ein Ende.
Du Gott Abrahams und Saras, Isaaks und Rebekkas, Jakobs, Rahels und Leas, wir halten dir unser Herz hin – es ist auch voll Sorge um jüdische Menschen hier in Deutschland. Bewahre sie vor Judenhass und hilf uns, für sie unsere Stimme zu erheben.
Du Gott, Vater Jesu Christi, wir haben Angst, dass unser Herz hart wird. Aber du versprichst: Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Erweiche unsere Herzen – das Herz jedes Menschen mache hell mit deinem Schalom, nur so kann Frieden sein. AMEN

Nach Beschluss der Kirchenkonferenz der EKD am 12. September 2024 auf Vorlage eines Entwurfs des Gemeinsamen Ausschusses für Kirche und Judentum

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