Als kleine Gruppe – 2 Ehepaare und Pfarrer Thoralf Spiess – fuhren wir mit einem PKW bei wunderbarem Frühlingswetter zu unserer Partnergemeinde nach Łódź. Dort wurden wir mit einem reichhaltigen Buffet zu einem Abend der Begegnung mit lebhaften Gesprächen in Englisch, Deutsch und Polnisch herzlich empfangen. Am nächsten Tag besichtigten wir in Łódź die Textilfabrikantenvilla „Herbst“. Das Industriemuseum „Weisse Fabrik“ stand noch auf unserem Programm, es war aber wegen Umbau grösstenteils geschlossen.
Auf der Lodzer Einkaufsstrasse, der Ulica Piotrkowska, wurden uns Narzissen geschenkt: Wir erfuhren, dass damit an den Beginn des Aufstandes im Warschauer Ghetto gedacht werden sollte, der sich an diesem Tag, dem 19. April, zum 75. Mal jährte.
Am Freitag fuhren wir nach Warschau. Dort konnten wir im Amtssitz der Evangelisch-reformierten Kirche Polens, nahe der Innenstadt, übernachten. In Begleitung eines Vikars haben wir zunächst die reformierte Kirche Warschaus und ihre kleine Bibliothek und anschliessend die Warschauer Altstadt mit dem Königsschloss besichtigt. Es ist kaum vorstellbar, dass fast alles im 2. Weltkrieg zerstört worden war und bereits in der Zeit des Sozialismus nach historischem Vorbild wieder aufgebaut wurde.
Am nächsten Tag besuchten wir zunächst das „Polin – Museum der Geschichte der polnischen Juden“. Neben dem Museum befindet sich das Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos, wo zwei Tage zuvor die Feierlichkeiten zum Gedenken an den Ghetto-Aufstand stattgefunden hatteh. Die reformierte Kirche Warschaus war selbst fast vollständig vom Ghetto umgeben und so von der Geschichte unmittelbar betroffen. Am Nachmittag genossen wir den Frühling bei einem Spaziergang durch den Łażienki-Park und fuhren zurück nach Łódź.
Am Sonntag feierten wir gemeinsam in der Lodzer reformierten Kirche Gottesdienst. Die Predigt hielt Thoralf Spiess, die polnischen Besucher erhielten die schriftliche Übersetzung. Anschliessend war beim Kirchenkaffee noch einmal die Gelegenheit zu Gesprächen mit Gemeindemitgliedern. Wir konnten das neue, behindertengerechte WC im Gemeindehaus besichtigen, welches auch durch Partnerschaftsmittel unseres Synodalverbands mitfinanziert wurde. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Familien von Pfarrer Semko Koroza und Ilona Motylewska galt es Abschied zu nehmen. Für das nächste Jahr haben wir unseren Partnern eine Einladung nach Chemnitz ausgesprochen. Alke Frisch / Thoralf Spiess
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